No Justice In A Racist Climate! Wie kolonial ist dein Blick auf Klimagerechtigkeit?
Anlässlich der Proteste von internationalen Klimaaktivist*innen bei den jährlichen UN-Klimaverhandlungen in Bonn, werde ich vom 29.5.-12.6.2024 meine allererste eigene Foto-Ausstellung in der Bonner Altstadt installieren. Die Ausstellung soll visuelle koloniale Repräsentation in den aktuellen Zusammenhang zum kolonialen Blick auf die Klimakrise bringen. Es bietet einen Ort der Bildung und Vernetzung für Menschen, die sich überwältigt von dem Krisenmodus fühlen und gemeinsam nach langfristigen sozialen Lösungen suchen wollen.
Klima-Cafe
Bei den Klima-Cafes wird den Besucher*innen die Möglichkeit zur Begegnung und des kritischen Austauschs mit dekolonialen Expert*innen der Klimabewegung geboten. Dabei können wir ein gemeinsames Verständnis davon entwickeln, warum der aktuelle Krisenmodus überhaupt erst durch den kolonialen Blick entstehen konnte und aufrecht erhalten werden kann. Um intersektionale Sichtbarkeit zu schaffen werden alle Veranstaltungen ausschließlich von BIPoC FLINTA* geleitet.
Es ist ein Projekt um auch innerhalb der weißen deutschen Klimabewegung Rassismus und koloniale Kontinuität sichtbar zu machen und im besten Fall zur Selbstreflexion anzuregen.
Ablauf Der Klima-Cafes:
Um 16.30 Uhr Öffnung
Um 17 Uhr Input von dekolonialen Klimaexpert*innen
Um 18 Uhr gemeinsamer Austausch
ORT: Schaumburg, Hochstadenring 49A, 53111 Bonn
Große Eröffnung 29.5.2024
16.30 Uhr Einlass
17.00 Uhr Eröffnungsrede
18.00 Uhr DJ Set
19.30 Uhr Ende
Öffnungszeiten: die Ausstellung ist nur zu den Klima-Cafes geöffnet!
Reflexionen zum Kunstbegriff:
Kunst ist für mich nicht das, was an den Wänden hängt, was als Einzelperson betrachtet wird und anschließend isoliert mit eigenen Gedanken und Gefühlen mental mit nach Hause genommen wird.
Für mich bedeutet Kunst, Menschen zusammenzubringen, die sich vielleicht noch nicht kennen. Deren verbindendes Glied es ist, sich das selbe Kunstwerk angeschaut zu haben. Auf dieser Grundlage kann auch von sich fremden Menschen eine Möglichkeit der Begegnung entstehen. Dafür bedarf es einen intersektional sensibilisierten und holistisch- durchdachten, Bedürfnisorientierten Raum, damit von der Vereinzelung in der Konsumierung von Kunstwerken ein kollektiver Relfexions- und Verbindungs-Moment entstehen kann.
Damit sich mehrfachdiskriminierte Menschen wohl fühlen, die sonst nicht von klassischen Kunst-Institutionen mitgedacht werden (wie z.B. dem Bonner Kunstmuseum) wird die Ausstellung in einem selbstorganisierten und unabhängigen Ort stattfinden.
Die etablierten Kunstinstitutionen sind selbst Orte der Produktion von Kolonialität und weißer Vorherrschaft und funktionieren durch Arten der Polizierung und Sanktionierung von rassifizierten Körpern. Damit es dazu nicht kommt, wird es ein Awarenesskonzept geben um kollektive Verantwortung für Sicherheit zu übernehmen und um die Besucher*innen nicht dem üblichen klassistischen und rassistischen Security Personal auszusetzen.
Zur Künstlerin:
Sara Bahadori ist klimapolitische Bildungsreferentin und Fotografin in Bonn. Seit einigen Jahren arbeitet sie zu den Themenkomplexen Kolonialismus, Klimakrise, Queerfeminismus und Grenzen.